
Ach so kreativ und doch nichts zu Papier gebracht ?!
Na, wer von euch kennt das noch?
Gerade im
"Zeitalter der Blogger und Kreativen" sind auf einmal viel mehr Menschen mit dieser Problematik konfrontiert.
Ein Grund mehr um das Thema anzugreifen.
Ein Patentrezept, damit die Schreibblockade und das kreative Loch gar nicht erst aufkommen, kann ich nicht liefern, aber Mut machen, das kann ich.
Es passiert einfach Jedem!
Gerade am Anfang meines Architekturstudiums war ich oft überfordert mit den verschiedenen DIN
Formaten ganz in weiß auf meinem Schreibtisch oder Zeichenbrett, ich verstehe euch also wirklich gut !
Oft habe ich stundenlang überlegt, wo es denn nun richtig wäre , den ersten Strich zu setzen, von welcher Seite ich am Geschicktesten anfange, das Blatt hin und her gewendet und eben doch nichts geschafft.
Tolle Ideen wurden einfach gefressen, als ich das weiße Blatt Papier vor mir liegen hatte. Keine Chance sie auf's Papier zu bringen, weder schriftlich noch
zeichnerisch. Panik, Schüttelfrost, Zeitdruck und nichts funktioniert mehr.
Das ist es also -
das schwarze Loch der Kreativen nennt sich ' weißes Blatt Papier ' und ist erbarmungslos ehrlich zu uns.
Woran liegt das
?
Vielleicht daran, dass es vorkommen auf uns wirkt. Es wirkt so, als könnte man diese Vollkommenheit nur zerstören, indem man anfängt. Dabei erschafft man doch etwas ganz Neues.
Das Problem ist
viel öfter der eigene Anspruch, der Perfektionismus, dem man hinterher jagt und das 'nie zufrieden sein können'.
Niemals würde jemandem auffallen, ob man den ersten Strich nun rechts oder links aufs Blatt gezeichnet hat, nichtmal einem selbst ! Es ist auch völlig egal, ob man den Titel zuerst findet oder er sich selbstständig ergibt, nachdem man die Worte fließen ließ.
Aber am Anfang erscheint es als essentiell wichtig wie man
anfängt.
Der Perfektionismus frisst uns und das weiße Blatt signalisiert uns auf seine
eigene Art eine solche Vollkommenheit, dass es uns den eigenen Perfektionismus als Spiegel vorhält.
Ein Spiegel, der
Angst, Selbstzweifel, Unzufriedenheit und innere Leere verursacht.
Dabei könnte es
so einfach sein!
Nicht alles,
was unvollkommen ist, ist schlecht - Nicht alles was perfekt wirkt, ist es auch.
Um Tony Robbins
einmal zu zitieren :
„Don´t let the perfect be the enemy of the good “
Habt keine Angst davor zu versagen, sobald ihr loslegt habt ihr bereits gewonnen!
Dank einem tollen Professor in meinem Zeichenkurs habe ich gelernt das weiße Papier als Chance zu
sehen und den Spiegel oft genug zu vergessen. Er hat mir den für mich entscheidenden Tipp gegeben.
Solltet ihr auch einmal wieder nicht weiter wissen hilft er euch eventuell genauso wie
mir:
Mach einfach mit
deinem Bleistift ausversehen einen kleinen Strich oder Punkt in eine beliebige Ecke des Blatts. Dann wirkt es nicht mehr vorkommen, der Spiegel hat einen Riss und du kannst
befreit loslegen, weil die perfekt einheitliche Oberfläche nun sowieso zerstört/ bzw. unterbrochen ist.
Probiert's mal aus ;)
Küsse,
Vanessa